Das Drama in uns

Die tiefenpsychologische Dimension der mythischen Reise im Film

von Christina Pautsch

TEIL II

Zur psychologischen Bedeutung der »schwer erreichbaren Kostbarkeit«

Ein elementarer Bestandteil der mythischen Reise ist die »schwer erreichbare Kostbarkeit«, das »hilfreiche Gut« oder das »geheime Elixier«, das der Held in der Unterwelt erlangen muss. Sowohl Vogler als auch Campbell erwähnen diese Kostbarkeit, thematisieren allerdings keine psychologische Besonderheit, die ihr neben dem eigentlichen Ziel der Reise innewohnen würde. Nach Vogler hat das Elixier die […]

Die Archetypen des Unbewussten und ihr Konfliktpotential

Die Archetypen des Selbst: Der Seelenkern als Weisheitszentrum Nach der Auseinandersetzung mit dem Seelenbild erscheinen auf der Reise nach innen neue archetypische Figuren, die bereits zum Kreis der Archetypen des Selbst gehören und den Menschen zu neuer Auseinandersetzung und Stellungnahme zwingen. Jung bezeichnet das Selbst u.a. als »Seelenkern«, dessen Ausdehnung das Ich weit überragt. In […]

Die Archetypen des Unbewussten und ihr Konfliktpotential

Das Seelenbild: Das andere Geschlecht als Seelenführer Die nächste Stufe nach der Integration des Schatten ist die Begegnung mit der archetypischen Figur des Seelenbildes, welches eine deutlich anders geartete Beziehung zum Ich unterhält als der Schatten. Während die Beziehung zwischen Schatten und Ich mit den Begriffspaaren »gut und böse« klassifiziert werden konnte, sind es beim […]

Die Archetypen des Unbewussten und ihr Konfliktpotential

Der Schatten: Das antagonistische Konfliktfeld »[D]ie lebende Gestalt bedarf tiefer Schatten, um plastisch zu erscheinen. Ohne den Schatten bleibt sie ein flächenhaftes Trugbild.« 1 Daher wirft auch das Ich seinen Schatten ins Unbewusste. Jacobi bezeichnet den Schatten als unseren »dunkler Bruder«, der ebenso unzertrennlich zu uns gehört, wie alle lichten Persönlichkeitsanteile auch. Er ist das […]

Die Archetypen des Unbewussten und ihr Konfliktpotential

Die Begegnung mit den Archetypen vollzieht sich zwar in jedem Stadium des Lebens, jedoch auf sehr unterschiedliche Weise. Bis zur Lebensmitte begegnen sie dem Individuum in sehr eindeutiger Gestalt, da die Entwicklung des Ich ein Prozess ist, der wenig individuelle Züge trägt. Zudem werden die Archetypen bis dahin überwiegend im Außen wahrgenommen, wo sie klare, […]